Schulbus für alle!
im Landkreis Lüchow-Dannenberg
Pressemitteilung des Elternaktionsbündnisses „Schulbus für Alle!“, 4. September 2024
Am 05.08.2024 ging das neue Wendlandnetz im Landkreis Lüchow/Dannenberg an den Start und damit ein neu geplanter und leider stark reduzierter Schüler*innen-Transport.
Seit dem ersten Schultag ist nichts mehr so, wie es vor den Sommerferien war: Ein funktionierender, verbindlicher und vor allem alltagstauglicher Schulbusverkehr existiert nicht mehr.
Ein ganzer Maßnahmenkatalog wurde zur Effizienzsteigerung des Busverkehrs nach über zwei Jahren Planung desaströs umgesetzt. Ohne eine Kommunikation über die umfassenden Veränderungen an die Familien wurden Haltestellen gestrichen; Strecken scheinbar willkürlich zusammengefasst; Abfahrtzeiten deutlich vorverlegt; Fahrtzeiten immens verlängert; lange unbetreute Wartezeiten in den Schulen geschaffen. Die Liste der Planungsmissstände ist lang.
Die eigens zwei Tage vor Schulbeginn eingerichtete Hotline ist dauerhaft überlastet und kann bei Erreichen nur sehr begrenzt Auskunft geben.
Die Verantwortlichkeiten werden zwischen den Institutionen im Landkreis und der Politik ergebnislos hin- und hergeschoben, Kritikerinnen werden vertröstet, Protestierende hingehalten.
Mit der Folge, dass vielen Eltern nichts anderes übrigbleibt, als ihre Kinder auf eigene Kosten selbst zur Schule zu fahren.
Alternativloses Elterntaxis also?
Nein, aber Eltern, Kinder, Schulen: Sie alle hängen in der Luft. In einer WhatsApp-Gruppe wird es deutlich: es werden die unterschiedlichsten Probleme geschildert und schnell wird klar: die vom Landkreis gewünschte Mobilitätswende ist deutlich nach hinten losgegangen. Auf den Schultern der Kinder und Jugendlichen wird eine mangelhaft umgesetzte Reform des Schultransports ausgetragen.
In der 1. Schulausschusssitzung wurde der Punkt Schulbeförderung leider nicht mehr auf die Tagesordnung gebracht. Die Bürger*innenfragestunde zeigt jedoch wie verzweifelt die Menschen sind. Nun findet am Mittwoch, den 11.9.2024
die 2. Schulausschusssitzung statt, diesmal mit dem Tagesordnungspunkt „Situation des Schülerverkehrs“. Vor der Sitzung findet eine Demonstration der Eltern und Schüler statt, für die im ganzen Landkreis Schulübergreifend mobilisiert wird.
Verwaltung und Politik müssen sich den Fragen der Eltern, Jugendlichen und Kindern stellen und Lösungen zeitnah gefunden werden.
Der Sachverhalt der tatsächlichen Beförderungszeiten in der momentanen Situation braucht dringend realistische Anpassungen an die modernen Bedürfnisse von Familien und Kindern auf dem Land. Denn eine umfassende Mobilitätswende in Deutschland muss im ländlichen Gebiet genauso funktionieren wie in der Stadt. Das geht nur, wenn Politiker*innen die Sachzwänge und Bedürfnisse von Familien auf dem Land verstehen und in ihrer Politik umsetzen.
Funktionierende Mobilität ist ein wichtiger Entscheidungsfaktor von Menschen, die sich in diesem vielfältigen Landkreis ansiedeln wollen.
Die Klimawende kann nur herbeigeführt werden, wenn auch auf dem strukturschwachen Land investiert wird, in Schulbeförderung und in den ÖPNV. Kinder und Jugendliche müssen lernen, dass der Bus/ÖPNV eine echte Alternative zum Auto ist.
Kontakt: info@schulbusfueralle.de
Diese Webseite befindet sich im Aufbau, hier gibt es erste Materialien zum Download:
Mit der Aktion „Dies ist leider ein Eltern Taxi“ möchten wir kenntlich machen, wieviel Pkw-Verkehr nur für den Schultransport eingesetzt werden. Es wäre schön, wenn sich alle, die ihre Kinder dauerhaft oder hin- und wieder zur Schule fahren, ein solches auf DINA4 ausgedrucktes Plakat in ihrem Auto kleben haben. Gerne auch mehrere. Auch solidarische Plakate in Autos sind hilfreich.
Es geht uns darum, eine Wahrnehmung für den verstärkten Privatautoverkehr zu schaffen und die Auswirkungen des aktuellen Schultransportes aufzuzeigen.